So nicht, aber wie denn dann? Konstruktives Streiten und Kommunizieren in der Paarbeziehung kann gelernt werden
Autoren: Ulrike Propach und Mathias Petri
Richtiges Gesprächsverhalten ist elementar für das Gelingen von Paarbeziehungen
„So nicht, aber wie denn dann? Dieser Satz drückt eine grundsätzliche Schwierigkeit vieler Paare aus. Einerseits wird die Notwendigkeit, über belastende Themen zu sprechen, deutlich empfunden. Andererseits haben die wenigsten gelernt, wie sie solche Themen ansprechen könnten, ohne die Situation noch schlimmer zu machen, als sie eh schon ist.“
Gesprächsverhalten hat eine große Vorhersagekraft für das Gelingen oder Scheitern von Paarbeziehungen. Das zeigte sich immer wieder in zahlreichen seit Jahrzehnten durchgeführten wissenschaftlichen Studien, die der Frage nachgehen, welche Gründe für das Scheitern von Beziehungen maßgebend sind.
„Für den Verlauf einer Partnerschaft sind weniger die auftretenden Probleme entscheidend als die Art und Weise, wie die Partner dabei miteinander umgehen. Oder noch einmal anders formuliert: Ich kann trotz ungünstiger äußerer Umstände und trotz unterschiedlicher Persönlichkeiten noch mit meiner Partnerschaft zufrieden sein, während ich trotz günstiger äußerer Umstände und ähnlicher Persönlichkeiten in meiner Partnerschaft unglücklich werden kann – nämlich dann, wenn die Kommunikation nicht stimmt.“
Richtiges Gesprächsverhalten wird selten von Kindesbeinen an gelernt
Es ist als Glücksfall oder Ausnahme zu betrachten, wenn jemand im Elternhaus lernen konnte, wie Streitgespräche auf konstruktive Art und Weise geführt werden. Viel häufiger wurden unzureichende Kommunikationsfertigkeiten erlernt. Viele dieser im Laufe des Lebens erlernte Kommunikations-Fehler führen bei Paarkommunikation und –konflikten oft zu einem destruktiven, eine Lösung verhindernden oder erschwerenden Gesprächsverlauf. Wiederholt ungelöste Konflikte können in der Paarbeziehung aus einem Miteinander mittel- bis langfristig ein Nebeneinander und letzten Endes aus dem Füreinander das Gegeneinander machen. Es folgt häufig die Trennung. Zum Glück aber lässt sich für eine echte partnerschaftliche Kommunikation leichter und schneller etwas unternehmen, als für eine Veränderung der beteilgten Personen oder von ungünstigen Umständen selbst.
Zur Verbesserung der Paarkommunikation ist es wesentlich, in einem ersten Schritt die eigenen Kommunikationsfehler aufzudecken und in einem zweiten Schritt durch das Erlernen von neuem konstruktivem Gesprächsverhalten zu ersetzen.
Lesen Sie hier weiter, welche Fähigkeiten Ihnen für das Gelingen guter Gespräche weiterhelfen können und welche Fehler in der Paarkommunikation am häufigsten vorkommen:
- 10 Regeln für gute Gespräche
- Häufigste Fehler in Paargesprächen
- Folgen misslungener Kommunikation
- Kommunikationstrainings
Quellenhinweis: Der Bereich "Konstruktive Paargespräche" und die dazu gehörenden Unterbereiche beruhen auf dem Buch von Joachim Engel, Franz Thurmaier: „Wie redest Du mit mir? – Fehler und Möglichkeiten in der Paarkommunikation. Herder spektrum, 2009
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